Großeinsatzübung„Massenanfall von Verletzten, Inbetriebnahme einer Erstversorgungsklinik“ des Klinikums Nordstadt, der LeibnizUniversität und der Feuerwehr Hannover

 

 

           

Auf dem Gelände der Leibniz Universität Hannover in der Callinstraßesowie im Klinikum Nordstadt fand amSamstagvormittag eine Großeinsatzübung mit einem Massenanfall von verletzten Personen statt. Insgesamt 35 Verletzte mussten bei diesem dargestellten Großschadensereignis, einer Explosion im Institut für Gravitationsphysik, rettungsdienstlich im vor Ort eingerichteten Behandlungsplatzversorgt und in die Erstversorgungsklinik (EVK) KlinikumNordstadt transportiert werden.

 

Am Samstag den 08.06.2013 um 09:13 Uhr wurden die Einsatzkräfte mit dem Alarmstichwort „Explosion im Institut für Gravitationsphysik“ alarmiert. Vor Ort erfolgte die Einweisung der Einsatzkräfte in dasgesamte Ausmaß der Lage. Angenommen wurde eine Explosion während einer Vorlesung im Institut der Leibniz Universität. Aufgrund dieser Erkenntnisse erfolgte durch den erst eintreffenden Notarzt die Auslösung der Alarmstufe MANV 3 (von 4 möglichen bei einem Massenanfall von Verletzten). Die insgesamt 35 Verletztendarsteller wurden durch das Team Einsatz- und Notfalldarstellung der Rettungsassistentenschule der Feuerwehr Hannover gestellt. Die aufwendig geschminkten Verletzungen sahen für die eintreffenden Einsatzkräfte täuschend echt aus.

 

Ein Modul bei diesem simulierten Großschadenereignis war ein Einsatzabschnitt Rettungsdienst unter Führung eines Organisatorischen Leiters Rettungsdienst (OrgL) und eines Leitenden Notarztes (LNA). Sie koordinieren die Sichtung, Behandlung und denTransport der Verletzten. Die bei dieser Einsatzübung eingebundenen Notärzte wurden durch die Teilnehmer eines Kurses für Leitende Notärzte der DRK-Rettungsschule aus Goslar gestellt.

 

Die Patienten wurden in einer Patientenablage zu einer Vorsichtung und medizinischen Erstversorgung an den Rettungsdienst übergeben. Für die Patienten, die aufgrund ihrer schwersten Verletzung sofort in ein Krankenhaus transportiert werden mussten, erfolgte eine Übergabean dafür bereitgestellte Rettungswagen, die anderen Verletzten wurden einem Behandlungsplatz zugeführt.

 

Der Behandlungsplatz dient der Sichtung und Einteilung der Patienten in Sichtungskategorien und der unverzüglichen Herstellung der Transportfähigkeit der Vitalbedrohten und Schwerverletzten. Durch die Einteilung in Sichtungskategorien wird die weitereTransport-Priorisierung für jeden einzelnen Patienten festgelegt.

 

SichtungskategorieI   vitale BedrohungSofortbehandlung

SichtungskategorieII  schwer verletztÜberwachung, dringende Behandlung

SichtungskategorieIIIleicht verletztspätere, oder ambulante Behandlung

SichtungskategorieIVhoffnungslosbetreuende Behandlung

 

In einem weiteren Modul erfolgte die Versorgung der Verletzten in der Erstversorgungsklinik Klinikum Nordstadt.

 

Vom Behandlungsplatz aus erfolgte der koordinierte Transport der Patienten in das Erstversorgungsklinikum Nordstadt. Die Erstversorgungskliniken (EVK) beenden in einem solchen Fall den Regelbetrieb, aktivieren den Notfallplan und stellen unter Nutzung aller Ressourcen auf Notfallbetrieb um. Aufgabe der EVK ist die ersteklinische Versorgung zur Herstellung der stationären Behandlungs-oder weiteren Transportfähigkeit. Als Erstversorgungskliniken sind in der Landeshauptstadt Hannover neben dem Klinikum Nordstadt die Medizinische Hochschule, das Frederikenstift sowie das Henriettenstift vorgesehen.

 

Gegen 12:00 Uhr war die Einsatzübung beendet. Insgesamt waren rund 300 Einsatzkräfte und 50 Fahrzeuge von Feuerwehr, Rettungsdienst und dem Klinikum Nordstadt in diese Übung eingebunden.

 

Die Zusammenarbeit der an dieser großangelegten Übung beteiligten Institutionen, insbesondere mit dem Klinikum Nordstadt, hat hervorragend funktioniert, mit dem Modell der Erstversorgungskliniken sind wir in Hannover bestens auf derartige Schadenereignisse vorbereitet“ war das Fazit des Chefs der Feuerwehr Hannover, Claus Lange.

 

Simulierte Notfallsituationen wie diese helfen uns auch als Universität, im Ernstfall die Lage Hand haben zu können. Die vielfältigen Akteurelernen, mit der Situation und miteinander umzugehen und an ihrem Platz ihre Aufgabe zu erfüllen – von der wichtigsten Aufgabe Leben zu retten bis zur professionellen Information der Medien“, so Universitätspräsident Prof. Dr.-Ing. Erich Barke. 

 

Quelle: Pressemitteilung von der Feuerwehr Hannover 

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