Hobbychemiker sorgte vorm Jahreswechsel für Großeinsatz


Für einen Großeinsatz der Feuerwehr, Polizei und dem Kampfmittelräumdienst hatte am Silvesterabend ein Hobbychemiker in Kiel-Gaarden gesorgt. Im Zuge des Einsatzes mussten ganze Straßenzüge gesperrt und mehrere Häuser geräumt werden.


Am 31.12.2010 gegen 7.30 Uhr war es am Nachmittag in einer Wohnung im vierten Obergeschoss einen Hauses in der Gazellestraße zu einem Unglück gekommen, so das Landeskriminalamt. Ein 31jähriger Mann hatte sich, beim Hantieren mit chemischen Substanzen schwere Verletzungen an Händen und im Gesicht zugezogen, er kam in ein Krankenhaus. Während der Behandlung und den Ermittlungen festigte sich der Verdacht, dass der Mann mit Substanzen für Sprengkörper hantiert hatte. Eine im Eilverfahren beantragte Hausdurchsuchung ergab schließlich, dass der Mann ein kleines Heimlabor besaß und in der Wohnung sich mehrere Kilogramm chemischer Substanzen befanden, diese waren teilweise bereits in kleine Gefäße gefüllt. Der Mann hat diese Substanzen wohl mit Spritzen für ein Silvesterfeuerwerk zusammengemischt.


Nach Absprache der Spezialisten des Kampfmittelräumdienstes wurde um 15 Uhr die Evakuierung der umliegenden Häuser angeordnet und durchgeführt. Für diese Evakuierung wurden 60 Einsatzkräfte hinzugezogen, außer dem Löschzug der Feuerwache Ost waren Teile der Freiwilligen Feuerwehren Elmschenhagen, Russee und Dietrichsdorf im Einsatz. Eine Betreuungsgruppe des Deutschen Roten Kreuz wurde ergänzend zum Einsatz hinzugezogen. Für den Transport zur bereitgestellten Unterkunft der evakuierten Anwohner stellte die Kieler Verkehrs-Gesellschaft (KVG) zwei Linienbusse zur Verfügung.


Gegen 18 Uhr begannen die Spezialisten damit, die Substanzen mit der Drehleiter aus der Wohnung zu holen, der Transport durch das Treppenhaus war den Spezialisten zu riskant, da jede Erschütterung eine weitere Detonation hätte auslösen können.


In einem Erdloch in einem in der Nähe befindlichen Garten wurden dann ab 19 Uhr die Substanzen kontrolliert gesprengt und somit vernichtet, die Detonationen waren weit zu hören. Die Bewohner der evakuierten Häuser konnten ab 20.40 Uhr wieder in ihre Häuser. Nach seiner Genesung wird sich der 31jährige Mann wegen Verstoß gegen das Sprengstoffgesetz verantworten müssen.


Quelle: Infos aus den Medien-KN und OTS

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